Mit Farbe auf innerer Reise
„Mit der Farbe auf innerer Reise“ – Malerei von Stefan Osterider im Romanischen Keller
Stefan Osterider stapelt Farbe zu Türmen. Landschaften entstehen. Eisblau, Orange oder Sonnengelb schieben sich in den im Romanischen Keller der Hypo-Bank Salzburg ausgestellten Malereien über dunklen, dumpfen Bildgrund. Die leuchtenden Farbflecken schaffen gestaffelte Kräfteverhältnisse, die unterschiedliche Raumerfahrungen und -perspektiven zulassen.
Der 27jährige Grazer, der bei Prandstetter und Stejskal am Mozarteum Salzburg studierte, malt weniger flächig als mit Strichen und Linien, die sich zu dichtgefügten Flächen verbinden.
In den Fugen wird die Untermalung sichtbar, werden die vordergründig monochromen Farbfelder durchlässig. Pflaume, Kupfer, Moosgrün, ein schillerndes Grau auch, glänzen in den Zwischenräumen. Diesen zurückhaltenden Farbgesten nachzuspüren, bereitet Vergnügen. Jeder Flecken Bild wartet auf mit (feinen) Farbspielen, Pinsel- und Spachtelspuren oder schlierigen Streifen.
Und, schaut man noch genauer hin, tauchen zwischen den Farbtürmen und –feldern Liniengebilde auf, die sich abhängig vom Blickpunkt, wie Flug- oder Schwimmkörper zu bewegen scheinen. Mit denen macht man in Osteriders Malereien eine kleine Reise durch die eigene Phantasie.
Daniele Pabinger, Salzburger Nachrichten, Romanischer Keller, Salzburg, 1995