Bedingungen
Sinnlichkeit der Farbe – „Bedingungen“
Zehn Jahre intensives „Ausloten“ des Mediums Malerei stehen hinter den jüngsten abstrakten Arbeiten des Grazers Stefan Osterider. Als Gegenpol zu einem stark theoretischen und intellektuellen Ansatz in der Kunst des 29jährigen definiert sich die Sinnlichkeit und Eigenkraft der Farbe selbst. Vordergründig scheint sie auch die kleinformatige Bildserie und insbesondere eine monumentalere „schwarze“ Arbeit zu dominieren. Ein Eindruck, den erst bei intensiverer Betrachtung die komplexe Schichtung der Farbflächen und ihre subtile Verankerung in eine festgesetzte Komposition korrigieren. Zusätzlich erzeugt Stefan Osterider durch horizontale und vertikale Bildelemente eine bewusste Spannung, die auch als Hauptmerkmal seiner Malerei generell verstanden werden kann.
Parallel zu seiner Bildserie versteht sich eine Reihe von Dias quasi als Anleitung hierzu: Menschen, die in Stefan Osteriders (Kunst-)Leben eine Rolle spielen, werden den – sehr atmosphärischen – Großaufnahmen von Farbpigmenten gegenübergestellt.
Katharina Hofmann-Sewera, Kleine Zeitung,15.7.1997